Eins vorweg, hier geht es nicht darum, „Reichtumsbewusstsein“ zu erlangen oder um die neueste Methode, sich positiv zu programmieren, um Millionär zu werden. Ich schreibe den Artikel für Leute wie mich: die irgenwie Geld nicht so richtig mögen und daher in dieser Welt nicht so richtig klar kommen.
Du magst Geld nicht besonders?
Kann ich gut verstehen. Ich kann mir bestens eine Welt ohne Geld vorstellen. Ich meine, was ist denn das für eine Welt, in der sie Dich verhungern lassen, wenn Du kein Geld hast? Und das Startkapital, mit dem wir auf die Welt kommen ist äußerst ungerecht verteilt. Einige werden niemals arbeiten müssen, andere werden hart arbeiten müssen und viele Menschen in anderen Gebieten dieser Welt werden so hart arbeiten können, wie sie wollen und trotzdem wird es kaum zum überleben reichen (wenn überhaupt).
Ok, es gibt ein paar Menschen, die bereits ohne Geld leben. Die sind zwar ihrer Zeit voraus, aber ich glaube, das hat Zukunft. Ich glaube, dass Geld überwertet wird. Davon wie man mit wenig Geld ein freies und glückliches Leben führen kann, möchte ich an anderer Stelle berichten.
Fürs erste hatte ich mich letztes Jahr entschieden, dass ein bisschen Spielgeld nicht verkehrt sein kann. Manchmal ist es eben doch ganz praktisch, einfach in einen Laden zu gehen und sich zu kaufen, was man möchte.
Das Problem dabei war: Da ich das Geld nicht mochte, blieb es mir auch immer mehr fern. Ich wusste, ich musste etwas an meiner Einstellung ändern.
Mitte August kam ich mit meinen aller letzten Euros in einem Yogazentrum an. Ich wollte dort ohne Bezahlung (durch Euros) arbeiten, um im Austausch Bioessen, einen Schlafplatz und Yogastunden zu erhalten. Ich liebe die vielfältigen Möglichkeiten, sich ohne Geld direkt auszutauschen. Dennoch war mein Portmonee in den letzten Wochen immer mehr zu einer Art Attrappe geworden und der Zustand machte mir langsam Sorgen. Keine Chance, den Speiseplan mit etwas Bio-Schokokade aus dem Yogazentrum-Laden aufzupeppen. Ich musste wirklich etwas an meiner Einstellung ändern oder vollständig zu einer Lebensweise komplett ohne Geld übergehen, was ich für möglich hielt, aber für mich selbst als zu extrem empfand.
Mein Zimmer im Yogazentrum teilte ich mit zwei anderen Frauen. Auf dem Tisch lag ein Buch. „Positives Geld“.
Oh, na so ein Zufall, dachte ich, das ist bestimmt die Antwort auf mein Problem. „Wem gehört das Buch?“ fragte ich die beiden anderen. „Das hat jemand liegen lassen. Ist bestimmt zu verschenken.“ sagten sie.
Es war die Antwort auf mein Problem.
Eine Art Geld-Magie.
Ich hatte ähnliches schon kennengelernt. Zaubereien und Tricksereien. „Wie ich mehr Geld in meinen Leben ziehen kann.“ , „Stelle Dich auf Reichtumsbewusstsein ein“ und so weiter und so fort.
Auf sowas hatte ich keine Lust.
In diesem Buch ging es jedoch um etwas anderes.
Es ging nicht darum, mehr haben zu wollen, sondern mehr zu geben.
Das sind die Grundgedanken:
Geld ist für viele Menschen mit einem Gefühl des Mangels behaftet, viele empfinden Angst und auch Gier.
Mit der Methode des positiven Geldes „reinige“ ich das Geld von den negativen Energien. Ich nehme die Münze, den Schein in die Hand und flüstere ihm zärtlich zu:
Schön, dass Du da bist.
Ich freue mich, dass Du da bist!
Danke, dass Du da bist!
Ok, fand ich ein bisschen albern, aber sieht ja keiner, und außerdem war meine Lage verzweifelt!
Es geht darum, Dankbarkeit und Freude für das Geld zu empfinden, welches da ist und nicht Bitterkeit und Mangel wegen des Geldes, welches angeblich fehlt.
Die Autorin glaubt, dass Geld wie Wasser Schwingungen aufnimmt und deshalb mit der Energie von Freude, Dankbarkeit und Liebe aufgeladen wird.
Nun, dass klingt mir etwas zu abgehoben und esotherisch.
Dennoch – nun kommt mein Lieblingsteil:
Ich fühle also die Liebe, Dankbarkeit und Freude und stelle mir vor, dass das Geld damit aufgeladen wird. Wenn ich das Geld dann ausgebe, stelle ich mir vor, wie die Person, die es in Empfang nimmt, mit dieser Liebe, Freude und Dankbarkeit gesegnet wird und diese sich immer mehr anreichern von Person zu Person.
Letztend Endes ist es für mich eine Mitgefühls-Meditation.
Ich wünsche allen Wesen, dass sie Liebe, Freude, Fülle und Dankbarkeit erfahren mögen. Eben auch Fülle an Geld, solange Menschen dieses Medium noch für Austausch brauchen.
Da ich häufig mit Geld in Kontakt bin, habe ich oft die Gelegenheit, diese Form des Mitgefühls zu praktizieren. Keine Ahnung, ob das Geld dadurch positiv beschwingt wird. Jedenfalls bin ich mir sicher, dass es einen Einfluss hat, wenn ich umfassendes Wohlwollen in die Welt schicke. Ich bin selber zufriedener und ich sehe es auf den Gesichtern der Menschen, dass sie meine guten Wünsche spüren und dankbar annehmen. Das ist ein positiver Impuls, der weiter wirkt.
Der Trick dabei ist, nichts zurückhaben zu wollen und paradoxer Weise kommt gerade dann doch ganz schön viel zurück. Allerdings nicht berechenbar.
Tja, was soll ich sagen. Geld ist seither kein Problem mehr für mich, es kommt wieder zu mir. Zwar nicht unbedingt viel, aber genügend. Sehr zu meinem Glück kommt das meiste, was ich brauche auch ohne Geld zu mir. Wohnraum, Essen, Kleidung und alles andere was ich brauche – all das kam dieses Jahr wie durch ein Wunder zu mir, größtenteils kostenlos.
Das war kein Zufall. Es liegt einfach daran, dass ich nicht (mehr) unbedingt an Geld als Überlebenssymbol glaube. Schon mal versucht, einen Geldschein zu essen? Doch davon werde ich, wie gesagt, in anderen Artikeln noch berichten.
Positives Geld: So funktioniert es
1. Nimm jeden Schein, Münze einzeln in die Hand und begrüße sie. Du magst der Ansicht sein, es ist nicht genügend Geld bei Dir, aber dieses Geld ist bei Dir, also schätze es dafür, bedanke Dich bei ihm. „Ich freue mich, dass Du bei mir bist, schön, dass Du da bist, Danke dass Du bei mir vorbeischaust.“ Es geht weniger darum, sich Gefühle einzureden, es geht darum, sich bewusst zu machen, was man hat, daraus können dann Gefühle von Freude und Dankbarkeit erwachsen. Fühle sie, fühle auch wie Dein Körper sich dabei anfühlt. Hinweis: er sollte sich entspannt dabei anfühlen, sonst sind die positiven Gefühle noch nicht so ganz authentisch.
2. Auch Eingänge von Geld auf Deinem Konto kannst Du segnen. Bedanke Dich bei jeder einzelne Person, die Dir Geld zukommen ließ.
3. Wenn Du Geld ausgibst, gib es in dem Bewusstsein, dass es positiv aufgeladen ist. Stelle Dir vor, dass der Empfänger und auch alle Menschen die später damit in Berührung kommen werden (letztendlich alle Wesen) mit allem versorgt sein mögen, was sie brauchen, dass sie Glück und Fülle erfahren mögen.
4. Außerdem, wenn Du Geld weitergibst: Mache Dir den Wert bewusst, den Du dafür erhälst. Du kannst Dir vielleicht nicht alles leisten, was Du möchstest, dennoch erhälst Du einen Wert dafür. Vielleicht reicht es gerade nicht für Bioessen (sehr schlimm für mich, wenn mir sowas passiert, das ist der letzte Posten, wo ich sparen möchte), dennoch erhälst Du Essen, dass hoffentlich schmeckt oder wenigstens sättigt.
5. Lasse los. Die positiven Impulse, die Du ausschickst mögen zu Dir zurückkehren, oder auch nicht. Doch, ist Dir aufgefallen, dass die Menschen an der Kasse neuerdings so freundlich zu Dir sind?
Auch Pfandflaschen sind Geld wert übrigens! Ich brauche die paar Cents nicht zum überleben, doch es gibt Menschen die darauf dringend angewiesen sind. Also lade ich meine Pfandflaschen in besagter Weise positiv auf und stelle sie in der Stadt ab, bevorzugt auf oder neben Mülltonnen. So dass die betroffenen Menschen nicht in der Tonne wühlen müssen.
Das Buch habe ich natürlich weitergegeben. Ich habe es in den Straßen von Berlin ausgelegt, eine übliche Geschenkpraxis in dieser wundervollen Stadt. Bestimmt hat es zur nächsten Person gefunden, die es gerade am dringsten braucht.
Hier der Link zu besagten Buch auf Amazon.
Ich empfehle den Kauf nur bedingt, da sich die wesentlichen Infos sehr viel komprimierter darstellen lassen, wie in diesem Artikel geschehen. Andererseits bin der Autorin sehr dankbar und wünsche ihr natürlich, dass ihr Buch viel gekauft wird. Den ein oder anderen Tipp gibt es auf jeden Fall noch. Also… müsst ihr selber wissen 😉
Klingt gut? Wie geht es euch mit dem Thema Geld? Habt ihr es mal mit dem „positiven Geld“ probiert? Was habt ihr erlebt? Schreibt es in die Kommentare!
Weiterlesen auf marcella.berlin: Geld? Das muss nicht sein! Es gibt schon einige Menschen, die ohne Geld leben. Ich gehe aber den Weg, mit wenig Geld glücklich zu leben. Das erscheint mir am praktikabelsten. Es braucht nicht viel, für Wohnen zum Beispiel habe ich 2016 kein Geld aufgegeben: „Kostenfrei wohnen- wie ich 2016 gewohnt habe, ohne dafür Geld auszugeben“
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